Freiheit
Jesus stellte mir neulich die Fragen:
Was bedeutet dir Freiheit?
Was verstehst du unter Freiheit?
Meine ersten Gedanken gingen sofort zurück in meine Heimat, zurück in die Zeit als ich ein Kind war. Damals konnte ich mich jederzeit frei in der Natur bewegen. Draußen spielen, mitten im Savannenbusch, war für mich Leben. Morgens zog ich mich rasch an und nach dem Frühstück ging es raus. Klar, ich blieb immer in der Nähe unseres Baustellenwohnwagens, immer in der Nähe meiner Mutter, immer in diesem gewissen Sicherheitsabstand, doch ich war frei. Draußen spielte ich mit Steinen, mit Sand, mit Blumen und Gräsern. Ab und an kamen Spielzeugautos dazu oder ich fuhr meine Puppen spazieren. Dann spielte ich auch mal Kaufmannsladen. Mein Bruder kaufte bei mir ein Brot = Stein, Milch = Blume, Butter = Sand … Ab und an spendierte unsere Mutter uns aber auch einen Saft, ein paar Bonbons oder kleingeschnittene Äpfel. Das wurde sofort ins Spiel mit eingebaut. Ich fühlte mich frei und doch wohlbehütet.
Aber was ist Freiheit nun wirklich.
Im Duden fand ich die folgende Definition:
Freiheit ist der Zustand, in dem jemand von bestimmten persönlichen oder gesellschaftlichen, als Zwang oder Last empfundenen Bindungen oder Verpflichtungen frei ist und sich in seinen Entscheidungen o. Ä. nicht [mehr] eingeschränkt fühlt; Unabhängigkeit, Ungebundenheit.
Hierzu wurden folgende Beispiele aufgezählt:
• die politische Freiheit
• die innere Freiheit
• die Freiheit des Geistes, der Presse
• die Freiheit des Andersdenkenden
• die Freiheit von Forschung und Lehre
• Freiheit (das Freisein) von Not und Furcht
• (Losung der Französischen Revolution:) Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
• Seine Freiheit bewahren, verlieren.
Auch wird unter Freiheit die Möglichkeit verstanden, sich frei und ungehindert zu bewegen; d.h. das Nichtgefangensein.
Als Beispiele wurden aufgezählt:
• Den Gefangenen, einem Tier die Freiheit schenken, geben.
•Jemanden seiner Freiheit berauben.
• Ein Tier in der Freiheit (in der freien Natur) beobachten.
Drittens wird unter Freiheit verstanden, dass man das Recht hat, etwas zu tun; d.h. jemand steht ein bestimmtes (Vor)recht zu oder er nimmt sich dieses (Vor)recht.
Beispiele sind:
· die Freiheit der Wahl haben
· besondere Freiheiten genießen
· sich gewisse Freiheiten erlauben, herausnehmen
· ich nehme mir die Freiheit (ich erlaube mir), deinen Brief zu öffnen
· das ist ein Beispiel dichterischer Freiheit (der einem Autor, einer Autorin erlaubten Abweichung von den [historischen] Tatsachen)
Nachdem ich das Wort Freiheit und frei sein allgemein definiert hatte, fragte ich mich was bezweckt Jesus mit den Fragen über die Freiheit?
Im Augenblick der Coronavirus-Zeit fühle ich mich nicht frei. Ich fühle mich durch sehr vieles eingeschränkt und eingeengt:
· Abstand halten
· Masken tragen
· Besuchszeiten im Seniorenheim reguliert (einmal wöchentlich für max. 20 Minuten)
· Unterricht reguliert
· Restaurantbesuche limitiert
· Geschäfte sind z.T. geschlossen
· Und, und, und
Sind wir in dieser Welt und Zeit frei, frei zu tun was wir möchten? Nein.
Sind wir als Christen wirklich frei?
Jesus hat uns doch durch seinen Tod am Kreuz, seiner Auferstehung vom Tod und seiner Himmelfahrt freigekauft. Können wir als Christen jetzt tun und lassen was wir wollen? Von was sind wir frei gekauft? In wie fern sind wir frei?
Für viele Menschen ist es schwer vorstellbar, dass der christliche Glaube eine Religion der Freiheit sein soll. Die Christen halten sich an die Gebote und sind reglementiert. Sie folgen Gott. Sie folgen Jesus. Sie folgen der Stimme des Heiligen Geistes. Wie können Christen da frei sein?
Und doch, Jesus Christus hat mich (und dich) frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Für einen Christen hat der Tod nicht mehr das letzte Wort, denn durch Jesus ist ewiges Leben zur Realität geworden. Zudem ist die Trennung zwischen Gott und Mensch, die durch die Schuld des Menschen entstanden war, durch Jesus aufgehoben.
Gott hat uns den freien Willen geschenkt. Wer Gott nachfolgt in dem er Jesus als seinen Retter und Erlöser angenommen hat, hat durch Jesus den Weg zu unserem himmlischen Vater gefunden. Er wird Gottes Vertrauen spüren und sich auch der Leitung des Vaters freiwillig unterordnen. Er wird sich an Gottes Regeln halten, denn er möchte dem Vater gefallen. Im Rahmen der Gebote lässt es sich sehr gut leben und wir dürfen uns geschützt und geborgen fühlen. Es ist jedoch unsere eigene, persönliche und freiwillige Entscheidung, in wie weit wir dies tun. Gott, der die Freiheit der Menschen achtet, ist den Menschen treu und schenkt uns sein Vertrauen. In dieser Bindung zwischen Gott und uns entsteht eine großartige und einzigartige Freiheit.
Christliche Freiheit ist etwas, das Gott einem Menschen zuspricht. Sie verspricht uns auch echte Lebensfreude, denn Gott schenkt uns seine Liebe, seine Gnade und seine Freude. Er jubelt, wenn er an uns denkt (Zefanja 3,17). Er freut sich an seiner Schöpfung (Psalm 104,31).
Ich als Christin darf Gott, seine Schöpfung und seine Freiheit in Freude und Dankbarkeit genießen, egal wie die äußeren Umstände sind. Bei Gott bin ich geborgen und sicher.
Dies ist meine Freiheit, die Jesus mir durch seinen Erlösungsweg erkauft und geschenkt hat. Ich darf, genau wie damals als Kleinkind, frei sein, wohlbehütet unter den wachsamen Augen meines himmlischen und ewigen Vaters.
#Namibia-Morgenstern in Blüte nach Regen'wilde Pferde#Namibia Landschaft-Akazien-Savanne#