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Vorbereitung auf die hochheiligen Feste des HERRN

JHWH sprach zu Mose: „Das sind die Feste des HERRN, zu denen ihr heilige Festversammlungen einberufen sollt; dies sind meine Feste.“ (3.Mose 23,2)




Vor uns liegt die ganz besonderen und hochheiligen Tage - Rosch Ha Schana (jüdisches bürgerliches Neujahr, wörtlich Kopf des Jahres) und Jom Kippur (Versöhnungstag). Diese biblischen Feste und die Zeit des Fastens, die auf Hebräisch Moadim genannt werden, sind festgelegte Zeiten.

Im 3. Buch Mose (Levitikus) wird genau erklärt warum und wie man sie feiern soll. Viele Menschen, einschließlich Christen, betrachten diese Feiertage als „jüdische Feiertage“, doch sind diese Moadim tatsächlich Gottes heilige Tage und Feste. Diese Feiertage sind also für jeden von Bedeutung, der JHWH kennenlernen und den Neuen Bund besser verstehen möchte.


Den Schofar in Vorbereitung auf Rosch Ha Schana erklingen lassen

Wir befinden uns jetzt in den letzten Tagen des sechsten Monats des hebräischen und des Henoch-Kalenders*. Wenn der Neumond erscheint haben wir den siebten Monat und wir feiern mit unserem Gott Rosch Ha Schana, das Posaunenfest. Das Schofarhorn wird geblasen in Vorbereitung auf den großen Versöhnungstag. Wir werden zur Umkehr und Buße aufgefordert und erinnert. (Kleine Anmerkung die Zahl sieben heißt im lateinischen „septem“ und dies erklärt auch den Monatsnamen September, der durch die Zeitgeschichte absichtsvoll ?! auf den neunten Monat verschoben wurde. So sieht es auch mit den Zahlen acht, neun und zehn aus: octo, novem, decem.)

Das Schofarhorn soll uns aufwecken. Im Neuen Testament werden wir ermahnt aus unserem geistigen Schlaf aufzuwachen und das Beste aus unserer Zeit zu machen, indem wir Gott mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Verstand und ganzer Kraft lieben und ihm folgen, anstatt leeren oder leichtfertigen Bestrebungen zu folgen.


„Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten! Seht nun darauf, wie ihr mit Sorgfalt wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise; und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse.“ (Epheser 5: 14-16)


Der Klang des Schofarhorn ist ein durchdringender, eindringlicher Klang, der unser Herz dazu bewegt, Gott zu suchen und die Sünde in unserem Leben zu bereuen.

Je näher das neue bürgerliche Jahr rückt, umso dringlicher wird der Aufruf zur Umkehr. Warum das bürgerliche Jahr? Das eigentliche Jahr beginnt im Frühjahr zur Passahzeit, doch das neue jüdische Jahr mit dem Jahreszahlwechsel beginnt am Abend von Rosch Ha Schana. In Israel beginnt das Jahr 5781, auf dem Henoch Kalender sind wir schon im Jahr 6109, und der Kalender wechselt erst im Frühling.

Der Neumond ist am 17.September 2020 und Rosch Ha Schana müsste am Abend des 16. September beginnen, doch wird er in Israel erst am Abend des 18. Septembers begonnen. Dies erscheint sehr verwirrend und man fragt sich, wo diese Zeitverschiebungen herkommen.

Früher standen Wächter in Jerusalem und haben ganz genau den Wechsel des Mondes beobachtet. Man rechnete zwei Tage für Rosch ha Schana ein, nur für den Fall, dass der Neumond doch auf einen früheren Tag fiel. Heute verlässt man sich eher auf die Werte von NASA, Wikipedia usw. und doch gibt es immer noch Diskrepanzen.


Wir Menschen, Juden, messianische Juden und auch Christen, bemühen uns, ein reines und heiliges Leben vor Gott zu führen, doch sündigen wir alle und verfehlen die Herrlichkeit Gottes. So muss jeder von uns Buße tun und um Vergebung für die vielen Fehler bitten, die wir selbst begangen haben oder mit denen wir andere verletzt haben.


„Lasst uns unsere Wege prüfen und erforschen und umkehren zum HERRN!“ (Klagelieder 3, 40)


Dies ist eine Zeit um Vergebung zu bitten und Vergebung zu gewähren. Vergebung und Entschuldigung können das Leben verändern. Um Vergebung zu bitten, ist entscheidend für die Umkehr, einen engeren Weg mit Gott und für erfolgreiche Beziehungen zu unserer Familie, unseren Freunden und unseren Mitmenschen.

Jeschua (Jesus) identifizierte Unversöhnlichkeit als ein kritisches Thema. Er sagte, dass es uns davon abhalten würde, Vergebung vom himmlischen Vater zu erhalten.


„Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“ (Matthäus 6, 14-15)


Da die gefallene menschliche Natur zu Sünde und Unversöhnlichkeit führt, hat Gott diese besondere Zeit zur Verfügung gestellt, um sich auf Umkehr und Vergebung zu konzentrieren.

In den zehn Tagen zwischen Rosch Ha Schana und Jom Kippur haben wir Zeit uns selbstkritisch zu prüfen. Es bietet jedem die Möglichkeit, den Zustand seines Lebens und Herzens zu überblicken und mit Gott richtig umzugehen.

Lasst uns in den kommenden Tagen zusammen mit David folgendes Gebet aus Psalm 139,23-24 beten:


„Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich es meine; und sieh, ob ich auf bösem Weg bin, und leite mich auf dem ewigen Weg!“


Amen


* Der Henoch-Kalender ist ein alter Kalender, der im Buch Henoch beschrieben ist, aus dem Jesus auch des Öfteren zitierte. Es teilte das Jahr in vier Jahreszeiten von jeweils genau 13 Wochen ein. Jede dieser Jahreszeiten besteht aus zwei 30-Tage-Monaten, gefolgt von einem 31-Tage-Monat. Der 31. Tag beendet die Jahreszeit. Ein Jahr besteht aus genau 364 Tagen. Am Ende jedes siebten Jahres (oder Sabbatjahres) wurde eine extra Woche hinzugefügt und ist hiermit genau so genau wie der julianische Kalender. Im Alten Testament findet sich über Henoch nur ein kurzer Absatz in 1. Mose 5,18–24. Er ist der älteste Sohn des Jered und damit ein Nachkomme des Set. Er selbst zeugte Methusalem und war der Großvater von Noah. Noah nahm die Schriften Henochs mit in die Arche. Sie wurden später von den Leviten verwahrt und sie wurden bei der Entdeckung der Qumram Schriften wieder entdeckt. Henoch sagte nicht nur die Flut voraus, sondern erklärt auch was in der Endzeit geschehen wird.


(Mehr zum Ablauf der Rosch Ha Schana Feier folgt in der nächsten Andacht)


Solstice = Sonnenwende

Equinox = Tagundnachtgleiche


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