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Sorge dich nicht - lebe !

Ich habe mich schon seit ein paar Jahren mit dem Thema Sorgen und wie gehe ich damit um beschäftigt. Dabei fiel mir das Buch von Dale Carnegie in die Hände. Der vollständige Titel heißt: "Sorge dich nicht – lebe! Die Kunst zu einem von Ängsten und Aufregungen befreiten Leben zu finden."


Dieses Buch verspricht viel, aber wir müssen sehr viel Zeit und Ausdauer in die Thematik stecken. Das Buch kann nicht halten was es uns zu versprechen scheint. Es gibt zwar schlaue Ratschläge und zeigt Wege des positiven Denkens auf, aber es kann uns keine Garantie sein, dass wir ohne Sorgen leben können. Dieses Versprechen kann uns nur Gott geben.

Warum machen wir Menschen es uns bloß so schwer? Hast du Sorgen und Lasten? Der Wille Gottes ist es, dass du frei von Sorgen bist.


Frei von Sorgen – unmöglich denkst du jetzt vielleicht. Irgendwie haben wir alle Sorgen und müssen sehen wie wir damit umgehen und zurechtkommen. Sorgen scheinen zum Mensch-Sein dazu zu gehören. Gott aber sagt: Sorge dich um nichts, weil ich mich um dich sorge.


Gott will für seine Kinder sorgen. Er möchte ihr Versorger sein. Die Vögel vertrauen darauf, dass sie Futter finden, dass Gott für sie sorgt. Kinder vertrauen instinktiv darauf, dass ihre Eltern und Gott, sie versorgen. Es ist egal, ob es sich dabei um die Milch, die Nahrung, die Kleidung oder das Wechseln der Windeln handelt. Kinder vertrauen auf Fürsorge.


Gott möchte, dass wir ihm wieder voll vertrauen. Er ist unser Vater und unser Versorger auch in den schlimmsten Situationen. Im 1 Petrus 5,7 steht: Ich brauche mich um nichts zu sorgen, denn Gott sorgt für mich.


Gott ist unser Versorger. Er ist Jahwe jireh. In 1. Mose begegnet uns zum ersten Mal in der Bibel Jahwe jireh, d.h. so viel wie der Herr ist mein Versorger. Jahwe Jireh begegnet Abraham. Abraham vertraut Gott und seinem Versprechen, dass er der Vater vieler Kinder, einer großen Nation werden wird. Nachdem er schon mit seiner Magd einen Sohn gezeugt hat, wird Sarah und Abraham schließlich nach Zig-Jahren der ersehnte Sohn geschenkt. Abraham hat auf Gott und Gottes Versprechen vertraut. Isaak wird geboren.


Eines Tages aber forderte Gott Abraham auf, sich auf den Weg zu einem Berg im Land Morija zu machen um dort seinen so heißersehnten und geliebten Sohn Isaak (hebräisch עֲקֵידָה akedah, „Bindung“ ) zu opfern. Ich, als Mutter, hätte mit Gott argumentiert, diskutiert, einen Ausweg versucht zu finden, mich nachts von Seite zu Seite gewälzt, gegrübelt, vielleicht auch einen weiteren Tinnitus erhalten. Ich spreche aus Erfahrung. Sorgen haben mich krank gemacht, doch weiß ich, dass Gott uns nicht krank machen möchte. Er hat nie vorgesehen, dass wir krank werden.


Was hat Abraham gedacht? Wie ist es ihm ergangen? Abraham ist schon lange mit Gott unterwegs. Er hat gelernt Gott ganz und gar zu vertrauen. Abraham beschließt Gott gehorsam zu sein und handelt im Vertrauen auf Gott, er tut was Gott verlangt. Er folgt den Anweisungen und macht sich zusammen mit seinem Sohn, mit Holz und Feuer auf den Weg. Ich sehe drei Schritte.


1.Schritt: Wir müssen gehorsam den Anweisungen folgen. Abraham macht sich mit Isaak auf den Weg. Abraham vertraut Jahwe jireh, dem Herrn - unserem Versorger. Schließlich erreichen sie die angesagte Opferstelle auf dem Berg. Sie errichten den Altar und stapeln das Holz darauf. Als Isaak bemerkt, dass sie kein Opferlamm dabei haben, doch Abraham erklärt ihm, dass Gott für alles sorgen wird, Isaak soll einfach vertrauen. Dann nimmt Abraham seinen Sohn und fesselt ihn auf dem Altar. Abraham folgt Gottes Anweisungen.


2. Schritt: Wir müssen investieren. Abraham will Gott ganz vertrauen, d.h. er will seinen Sohn in Vertrauen in Gott hingeben. In dem Moment, wo er ansetzt seinen Sohn zu töten, schreitet Gott ein.


3.Schritt: Gott sieht, dass die zwei Schritte getan sind und dann greift Er ein. Abraham hat gehorcht und hat auf Jahwe Jireh vertraut – und da greift Gott ein, Jahwe jireh, der Versorger greift ein. Er zeigt Abraham, durch einen Engel, einen Schafsbock im Gebüsch. Gott versorgt uns, er sorgt vor und er sorgt sich für uns - dies ist der 3. Schritt.


Deutlich kann man rückblickend die Parallele in der Geschichte mit Abraham und Isaak und unserem Gott Vater und unserem Opferlamm Jesus Christus erkennen.


Doch Jahwe jireh begegnet uns nicht nur im Alten Testament. Am Ende des Johannesevangeliums wird beschrieben, wie mutlos und voller Sorge die Jünger waren. Sie werfen ihre Netze aus um Fische zu fangen. Sie verlassen sich wieder mal auf ihre eigenen Fähigkeiten. Sie sorgen sich um das leibliche Wohl ihrer Familien und machen sich Sorgen um das leibliche Wohl. Petrus und seine Freunde fangen nichts, obwohl sie die ganze Nacht arbeiten, schließlich sind sie völlig erschöpft und klagen und jammern – wäre doch Jesus bei ihnen.


Da erscheint ihnen Jesus und sagt ihnen, dass sie ihm vertrauen sollen – sie sollen alle Sorgen und Lasten auf ihn werfen. Er gibt den Auftrag, wieder rauszufahren, die Netze jetzt auf der anderen Seite, also der rechten Seite aus zu werfen. Sie zweifeln, doch gehorchen. Sie opfern noch einmal Zeit und Arbeitskraft. Jahwe jireh hat vorgesorgt und die Fischer werden für ihr Vertrauen belohnt und sie fangen Unmengen an Fischen. Petrus erkennt: Ich brauche mich um nichts zu sorgen, denn Gott sorgt für mich.


Auch wir sollen uns Gott ganz vertrauen, alle Sorgen auf ihn werfen dann wird er für uns sorgen.


Ein weiteres Beispiel finden wir in Zachäus, dem gerissenen Steuereintreiber. Er wusste, dass er falsch handelte, aber er wollte sicher machen, dass er immer genug Geld für Nahrung, Kleidung usw. hatte. Er machte sich Sorgen um das tägliche Brot und hinterging deshalb seine Mitmenschen. Als er erfuhr, dass Jesus in die Stadt kam, wollte er ihn kennenlernen. Jesus, so hatte er gehört, vergab auch den schlimmsten Schuldnern. „Vielleicht,“ so dachte Zachäus höchstwahrscheinlich, „habe auch ich eine Chance mein Leben in Ordnung zu bringen.“ Er war sich aber nicht sicher. Er machte sich Sorgen. Irgendwann hatte Zachäus jedoch Mut und machte sich auf den Weg, kletterte auf den Baum – er riskierte gesehen zu werden - und Jesus trat in sein Leben. Jesus sorgte sich um Zachäus und half ihm einen neuen Weg einzuschlagen.


Gott möchte, dass wir Ihm voll und ganz vertrauen. Wir sollen alle Lasten und Sorgen auf Ihn werfen. Gehe nie direkt gegen Sorgen an, sondern erkenne, dass es sich oft um einen Kampf um dein Vertrauen handelt. Sich nicht zu sorgen, ist kein neues Gebot oder Gesetz, das wir einhalten sollen. Sich nicht zu sorgen ist vielmehr ein Liebesangebot an alle, die sich entschlossen haben mit Ihm zu leben.


Gott verspricht uns nicht, dass wir nie wieder in Situationen geraten, die uns zurufen und predigen: „Jetzt aber ist es wirklich gerechtfertigt und höchste Zeit sich zu sorgen.“ Es wird immer Versuchungen zum Sorgen geben, aber Versuchungen sind noch keine Sünde. In Psalm 55 heißt es: „Wirf auf den Herrn deine Last, und er wird dich erhalten; er wird nimmermehr zulassen, dass der Gerechte wankt.“


Dieses Wort tut mir sehr gut. In dem Namen Jesus werfe ich meine Sorgen und meine Lasten auf den Herrn. Mein Vater wird mich erhalten. Ich öffne mein Herz für seine Versorgung. Er sorgt vor und er sorgt für mich. Ich glaube daran, dass Gott besorgt ist um mich und auch um dich.


Gott sagt, er sei unser Versorger und wir sollen uns nicht sorgen. Dies bedeutet nicht, dass er uns ein Leben ohne Schwierigkeiten und Probleme verspricht, wenn wir denn nur richtig vertrauen – da müssen wir uns ja nur Abraham und sein Leben angucken, ABER er verspricht uns in den Schwierigkeiten und Problemen festzuhalten und durch zu tragen und deshalb brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Wir Menschen tun es leider immer wieder, dies ist wohl ein Zeichen unseres Menschseins, ABER wir können daran arbeiten und immer mehr in unserem Vertrauen wachsen.


Lasst uns lernen unsere Sorgen bei unserem versorgenden und fürsorgenden Vater, unserem Jahwe Jireh, abzugeben und im Vertrauen auf ihn ein sorgenfreies Leben zu leben.


Amen



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