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DEIN STECKEN UND STAB TRÖSTEN MICH




Vor einigen Tagen zitierte JHWH, unser himmlischer Vater, aus dem bekannten Psalm 23 den vierten Vers. Zuerst erschrak ich, denn schließlich geht es hier um das Durchwandern des Todestales, doch dann wusste ich, dass Er mir damit Trost und Zuversicht schenken wollte.

„Und wenn ich schon wanderte durchs Tal der Todesschatten, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“ (Ps 23,4)

Die Israeliten machten sich damals (wie heute) regelmäßig auf um die Feste Gottes in Jerusalem zu feiern. Auch wir werden dies in naher Zukunft, wenn Jesus hier auf Erden regiert, auch tun. Um dort hinzugelangen, mussten sie durch ein Tal zwischen hohen Bergwänden wandern. Ob es der Berg Zion war oder die Berge Judäas, kann ich jetzt nicht mit Gewissheit sagen, doch ragten die Bergwände hoch und gefährlich über dem Wanderer. Die Gefahren drohten hinter jeder Biegung, sei es durch Tiere oder durch Wilderer. Auch der Psalm 121 entstand bei so einer Pilgerwanderung. „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe?“ fragt der Wanderer.

Nächsten Monat feiern wir drei der hohen Feste Gottes: Rosch haSchana (Posaunenfest / Kopf des Jahres, also der Anfang des bürgerlichen hebräischen Jahres), Jom Kippur (Versöhnungstag) und darauf folgt Sukkot oder zu Deutsch das einwöchige Laubhüttenfest. Jom Kippur ist das wichtigste, von Gott vorgegebene Fest und wir als Nachfolger Jesu dürfen dankbar mitfeiern, denn Jesus, als unser Retter und Erlöser hat uns durch sein Opfer freigekauft von aller Schuld.

Was bezweckte der HERR mit dem Geben des Psalm Verses gerade jetzt so kurz vor den Festtagen? Wollte Er mich warnen vor einer traurigen Zeit oder wollte Er mir Trost und Zuversicht zu sprechen?

„Dein Stecken und Stab schützen mich“, was meint David, der Schreiber des Psalms damit? Damals war David noch nicht König, sondern einfacher Schafhirte. Der Stecken war seine Waffe. Ein Stecken ist eine Keule, die oben etwas dicker ist. Das Wort Stecken, hebräisch שִׁבְטְךָ֥ scheebeth, leitet sich von einer Wurzel ab, die „schlagen“ bedeutet und bezeichnet also einen „Stock, Stab, Knüppel“ oder eine „Rute“. Es kann aber auch Herrscherstab oder Zepter bedeuten, aber in dem Psalm 23 wird es wohl eher die Bedeutung von „Spieß, Wurfspieß“ wie in 2. Samuel 18,14 haben.

Der Hirte in Israel und im Nahen Osten hatte also so einen knüppelartigen kurzen „Stecken“, der am oberen Ende verdickt war und einer Keule glich. Geschickt wusste der Hirte diese Keule gegen Angreifer zu werfen, aber er benutzte sie auch, um widerspenstige Tiere seiner Herde zu bestrafen und zur Herde zurückzubringen. Der Stecken diente aber auch um auf Büsche und Sträucher ein zu schlagen, um Insekten oder Schlangen von seiner Herde fernzuhalten. Auf einen besonderen Gebrauch des Steckens weist die Heilige Schrift in 3. Mose 27,32, Jeremia 33,13 und Hesekiel 20,37 hin: Der Stecken wurde auch zum Zählen der Schafe eingesetzt. Der Hirte hielt die Schafe hiermit auf, konnte sie zählen und auch gleich die Tiere auf Krankheiten und Verletzungen untersuchen. Es ist deshalb auch ein Bild der Fürsorge eines guten Hirten.

Der Stab, hebräisch מִשְׁעַנְתֶּ֗ mischennet, wird von der Verbwurzel „sich stützen, lehnen“ abgeleitet. Das obere, gebogene Ende des Hirtenstabes dient dem Hirten, damit er sich nach einer langen und anstrengenden Wanderung darauf stützen, aber trotzdem seine Herde im Auge behalten kann. Jede Unregelmäßigkeit, jede Unruhe unter seinen Schafen nimmt er wahr und schafft sofortige Abhilfe. Auch dazu benutzt er seinen langen, dünnen Stab; denn nicht immer muss er den Stecken werfen. Manchmal leitet er ein Schaf mit dem Stab an den Platz an dem es sich einfinden soll oder führt mit dem Stab das Lamm zu seiner Mutter.

Der Stecken drückt Autorität, Zucht und Verteidigung aus, während der Stab an Sorgfalt, Erziehung und Leitung erinnert.

JHWH teilte mir mit dem Vers mit, dass wir bald durch schwierige Zeiten gehen werden. Es wird viel Trauer und Angst geben, doch dürfen wir wissen, dass unser Hirte Jeschua an unserer Seite ist, dass er uns beschützt und bewacht, dass er uns durch das Tal leiten und führen wird. Damals während des großen Auszugs aus Ägypten zog der HERR vor den Israeliten mit der Feuer- und Wolkensäule her.

Jesus, unser Hirte, wird auch uns leiten und beschützen. Wir sollen das Ziel vor Augen halten und den Blick nach oben richten, denn unsere „Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat! Er wird unseren Fuß nicht Wanken lassen, und der uns behütet schläft nicht. Der HERR behütet uns; Er behütet uns vor allem Übel. Er beschützt unsere Seele; Er bewacht unseren Ausgang und Eingang (in Sein Reich) von nun an bis in Ewigkeit. (Psalm 121)

Jesus spricht: „Ich bin der, dein guter Hirte. Auch wenn dein Weg durch das dunkle Tal des Todes führt: Fürchte dich nicht, denn ich begleite und beschütze dich!“ (Ps23,1+4)

Lasst uns uns auf die kommenden Feste vorbereiten, denn Jesus kommt bald. Es kommt eine unruhige Zeit auf uns zu, doch lasst uns mutig nach vorn auf unseren Hirten schauen.


Amen

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