top of page
  • AutorenbildMargit Kresin

Unterwegs mit Jesus - Teil 3

"Mach doch mal Pause, trink ..."


Dieser Werbeslogan sollte ins auf unserer Fahrt am 30. Juni 2022 immer wieder ins Gedächtnis gerufen werden.


Früh morgens war es wieder soweit: eine neue Reise gemeinsam in den Norden Deutschlands stand vor der Tür. Ich hatte in der Nacht nicht so gut geschlafen, denn musste immer wieder an die lange und langsame Fahrt zwischen max. 100 kmh auf der Autobahn und die möglichen Schwierigkeiten, wie das Rangieren des Fahrzeugs mit Anhänger denken und dies obwohl ich erst vor einer Woche das ADAC-Fahrsicherheitstraining absolviert hatte. Ich überlegte, ob es besser ist noch vormittags oder eher am Nachmittag am Campingplatz an zu kommen. Wenn wir, meine Tochter und ich, auf die Rückkehr meines Mannes von seinem Nachtdienst warten würden um noch mit ihm zu frühstücken, würden wir nämlich erst nach 15 Uhr ankommen. Was war besser?


Wir beschlossen früher loszufahren. "Sunny Jona“ - unser Wohnwagen - und mein kleiner Ford Fiesta standen schon bepackt vor unserer Haustür. Gegen sechs Uhr standen Benita und ich auf, frühstückten und luden noch die Kühlbox und unser Handgepäck ins Auto. Wenn wir es schafften vor acht Uhr los zu fahren, würden wir vor Schließung der Rezeption gegen13 Uhr am Campingplatz einchecken und müssten nicht bis 15 Uhr mit dem Einchecken warten. Gedacht, gesagt und getan.


Am Vorabend hatten wir den Wohnwagen schon komplett angekoppelt, d.h. auch das elektrischen Verbindungsanschlusskabel eingesteckt. Ich dachte, dass Kühlschrank des Wohnwagens Strom über das Hausnetz ziehen würde, wenn ich diese Verbindung aufrecht erhalte. Leider musste ich mit Entsetzen feststellen, dass der Kühlschrank den Strom aus der Autobatterie bezogen hatte. Dadurch hatte sich die Batterie über Nacht entladen. Nun guckten wir dumm aus der Wäsche. Mein Mann hatte unseren Batterieladegerät in seinem Wagen mitgenommen und wir hatten jetzt das Nachsehen. Wie sollte ich jetzt mein Auto in Bewegung setzen?Den ADAC rufen? Doch da erschien unsere liebe Nachbarin Ulrike. Sie hatte unser Dilemma vernommen und war herausgekommen um uns Starthilfe zu geben. Gemeinsam schafften wir es, das Auto zu überbrücken und zum Fahren zu bringen.


Los ging es und schon bald hatten wir die Autobahn erreicht und fuhren dann Richtung Hannover. Kurz vor Langenhagen bogen wir ab und fuhren am Flughafen Hannover vorbei in Richtung Hamburg. Die Fahrt wollte kein Ende nehmen. Ich merkte, wie ich immer müder wurde. Meine Tochter konnte mir nicht beim Fahren helfen, doch sorgte sie für gute Musik und Laune. Um 13:05 Uhr erreichten wir mit hängender Zunge den Campingplatz Kiel-Falkenstein. Würden sie uns noch einlassen oder sollten wir jetzt doch draußen vor dem Campingplatz bis 15 Uhr ausharren müssen? Wir waren froh, dass man doch noch einließ und wir endlich gegen 13:45 Uhr an unserem Platz standen.


Es war sehr heiß und schwül. Die Sonne prallte auf unsere Köpfe. Nachdem wir den Wohnwagen ausgespannt und aufgestellt hatten, legten wir eine viel zu kurze Mittagspause ein. Schnell sollte alles gehen - das Meer rief, das Lager sollte fertig werden. Es sah nach Regen aus, also mussten wir das mir noch unbekannte Vorzelt aufgebaut werden. Benita suchte im Internet nach einer Aufbauanleitung. Es gab nur einige Bilder die uns ein wenig weiterhalfen.


Alles hätte schnell gehen können, doch bei der Hitze fiel uns das Arbeiten sehr schwer. Es wurde zunehmend schwüler und unangenehmer. Wir gaben nicht auf und machten eisern und stur weiter. Im Nachhinein wusste ich es besser. Ich hätte auf die innere Stimme Jesu und auf meine Tochter hören sollen. Beide sagten: „Mach erst mal Pause, trink etwas." Ja, getrunken habe ich wohl, einen großen Safarihut hatte ich auch auf, aber Pause einlegen wollte ich nicht. Ich wollte fertig werden. Nach guten drei Stunden und erledigter Arbeit, fiel aufs frisch gemachte Bett im Wohnwagen. Endlich die Beine hochlegen und dann nach einer kurzen Pause wollten wir zwei Frauen ans Wasser zu gehen und später im kleinen Restaurant an der Ecke essen gehen. Zum Kochen fühlten wir uns zu schwach und etwas Luxus nach der harten Arbeit und im Urlaub wollten wir uns gönnen,


Ihr ahnt es sicherlich schon. Wieder verlief alles nicht nach meinem Plan. Ich kam nicht mehr aus dem Bett. Alles drehte sich. Mir war schwindelig und übel. Wir erkannten: Mutter hat einen Hitzschlag oder einen Sonnenstich. Meine Tochter half mir so gut sie konnte. Sie reichte mir einen feuchten Lappen für die Stirn, versorgte mich mit frischem Wasser und blieb in meiner Nähe. Sie tat mir leid. Der so schön abgedachte Abend fiel ins Wasser. Sie verbrachte die nächsten Stunden an meiner Seite. Schließlich aß sie etwas Müsli und wartete ab. Schließlich gegen 21:30 Uhr kam ich langsam wieder zu mir und vorsichtig wagte ich mich aus dem Wohnwagen. Meine Tochter reichte mir ihren Arm und so stolperten wir zuerst zum Badezimmer und später schlichen wir zum Ausblickspunkt beim Restaurant. Vor uns lag die Kieler Bucht. Die Schiffe und Boote waren deutlich zu sehen. Ob wir es wagen sollten weiter zu gehen? Wir wollten doch wenigstens mit den Füßen das Wasser berühren.


Vorsichtig kraxelten wir den fünfminütigen Fußweg entlang. Mein Kreislauf war noch nicht wieder vollkommen auf Touren und so zog sich der Weg sehr lang hin. Die Belohnung jedoch am Ende des Weges war Atemberaubend. Vor uns lag der Strand, das Meer. Wir sahen auf der anderen Seite der Bucht Laboe und östlich von uns sahen wir Kiel im Abendlicht. Dicht an uns zogen einige Schiffe und Boote vorbei. Sofort fühlten wir uns zu Hause. Jetzt wussten warum wir gerade hier in die ursprüngliche Heimat meiner Eltern - fahren sollten. Alles erinnerte uns an Durban und Umhlanga Rocks in Südafrika. Dort hatten meine Eltern in den vergangenen 30 Jahren gelebt. Ja, da hatten sie eine neue Heimat gefunden, die ihrer alten Heimat sehr ähnelte.


Jesus hatte mich hierher geführt, damit meine Tochter und ich einen Kreis schließen konnten - ein Kreis der in Kiel (Lübeck bzw. Eckernförde) begann über Namibia nach Durban und zurück nach Norddeutschland führte. Mit diesem Gedanken gingen wir langsam wieder zurück in unser Lager. Kaum waren wir angekommen, begann es zu regnen und ich war froh, dass wir trotz aller Widrigkeiten es geschafft hatten, dass Vorzeit auf zu bauen. Erschöpft und erschlagen fiel ich auf mein Bett. Ein Tag voller Anstrengungen, Anspannungen, Erfahrungen, Gedanken war zur Neige gegangen und ich brauchte dringend eine gute Portion Schlaf.


An diesem besonderen Reistag habe ich sieben wichtige Lektionen gelernt:


  1. Spann die Rosse nicht zu früh an, d.h. verbinde das Stromverbindungskabel erst kurz vor der Abfahrt mit dem Auto. Man soll nicht voreilig handeln. Ein Staffelläufer, der losrennt bevor er die Stafette in der Hand hält, verlangsamt sogar das Rennen, weil der Stafettenträger nun am Ende seines Rennens noch einmal extra Kraft aufwenden muss um die Stafette an den verfrüht losgerannten Läufer zu überreichen.

  2. Wir brauchen manchmal eine Starthilfe in unserem Leben. Meine Autobatterie hatte sich entladen und brauchte besondere Starthilfe. Ich hatte mich durch die Hitze, die Fahrt, den Aufbau des Lagers, auch "entladen" und erlitt einen Hitzschlag. Ich brauchte neue Kraft bevor ich weitermachen konnte. Rückblickend auf mein Leben kann ich sagen, dass ich - auch wenn mein Leben mit Jesus in jungen Jahren begonnen hatte - ich eine besondere Starthilfe mit extra starker Kraft (die volle dynamische Kraft des Heiligen Geistes) benötigte um meinen jetzigen Dienst für und mit dem HERRN tun zu können.

  3. Wir sollen uns an den Zeitplan Gottes halten. Es kann zwar auch hier kleine Verzögerungen oder Veränderungen geben, aber dies ist nicht das Norm., Kennst du den Zeitplan Gottes? Hältst du dich an deinen oder Seinen Zeitplan? Ich denke, dass Gott geplant hatte, dass wir erst nach dem Frühstück mit meinem Mann hätten losfahren sollen, doch durch die verspürte Unruhe änderte ich eigenwillig die Pläne. Wären wir wie ursprünglich besprochen losgefahren, wären wir nicht gerade in der heißesten Mittagszeit am Zielort angekommen und hätten sicherlich auch eine längere Mittagspause mit Stärkung und einem kühlen Getränk unterwegs eingelegt..

  4. Lege Pausen ein, vor allem während und nach einer fünfstündigen Fahrt. Wie schon unter Punkt 3 erwähnt, wäre es sicherlich besser gewesen unterwegs schon eine längere Mittagspause ein zu legen, denn dann wären wir gestärkt und erfrischt am Campingplatz angekommen. Die andere Möglichkeit wäre gewesen, wir hätten gleich nach der Ankunft eine längere Pause im Schatten der Bäume einlegen sollen, bevor wir mit dem Aufbau des Vorzeltes begannen. Der Aufbau hätte auch in den frühen Abendstunden geschehen können. Durch das Einhalten der Pausen, hätten wir neue Kraft schöpfen können um dann erfrischt schneller und einfacher die Aufgaben zu erledigen.

  5. Höre auf deine innere Stimme oder anders ausgedrückt, höre auf die Stimme deines Hirten. Er weiß was gut für dich ist. Höre auch auf die guten Ratschläge deiner Mitarbeiter oder Reisebegleiter. Sie sehen meist schneller als du, ob du dich überforderst. Jesus erinnerte mich an eine Vision, die er mir vor Jahren zeigte: "Ein Rennfahrer, der vom zweitletzten Platz startete, erreichte durch geschicktes Fahren, Pausen einlegen, d.h. regelmäßiges Tanken oder Reifenwechsel , und vor allem auf das Hören der Stimmen des Managers und des Teams, schließlich als zweiter das Ziel.

  6. Jesus hat in unserem Leben immer einen Plan oder eine bestimmte Absicht. Er führt uns auf dem rechten Pfad, d.h. nur wenn wir es zulassen. Oft sind wir selbst der Grund für Schwierigkeiten und Probleme und müssen dann Verzögerungen oder gar Ausfälle erleben.

  7. Mach mal Pause, trink … lebendiges Wasser. Auch Jesus machte Pausen, wie wir in der Geschichte mit der Frau aus Samaria am Jakobsbrunnen erfahren dürfen. (Johannes 4). Er fragt nach Wasser und bietet ihr dann aber auch das lebendige Wasser an. Das lebendige Wasser ist, wie wir es auch der Offenbarung lesen können, ein Sinnbild für den Heiligen Geist. Wir brauchen unsere täglichen und wöchentlichen Ruhepausen (Sabbate) und lebendiges (frisches) Wasser. Wir brauchen das WORT GOTTES und die KRAFT DES HEILIGEN GEISTES. Nur so können wir dem Herrn gut dienen und wie ein Baum der an einem Bach gepflanzt ist, frische Blätter und Früchte tragen.

Mit Jesus unterwegs sein, bedeutet sich an seinen Zeitplan, seine Anweisungen zu halten, und immer wieder mal eine Ruhepause zur Stärkung einzulegen. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch ihn (Joh 14,6).




Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page